Ouzu
Insel Kreta
GPS 35.342224, 25.135571
Ouzo ist hier allgegenwertig und jeder trinkt es in Massen statt in Maßen. Denn es ist so einfach, ihn zu produzieren. Wer Trauben hat, produziert auf Kreta seinen eigenen Ouzo - oder war es Raki? Raki ist doch von den Türken?! Was ist Ouzo eigentlich genau und wie unterscheidet er sich vom Ouzo aus anderen Teilen Griechenlands, Tispouro, Raki und Sambuca?
Bei Ouzo beginnt die Besonderheit damit, dass der Begriff nach EG-Verordnung 1576/89 geographisch geschützt ist. Wer es nachlesen mag, bitte schön hier entlang: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A31989R1576
Ouzo darf demnach nur aus einigen Regionen Griechenlands und Zypern stammen, wobei die Menschen in Kreta behaupten, dieser Anislikör wäre hier erfunden worden. Es gibt einiges, was dafür spricht. Und anderes spricht dagegen. Aufklärung ist nötig: Beinahe jede Familie besitzt auf der Insel irgendein Stück Land auf dem ein paar Weinstöcke stehen - und dann brennt man irgendwann daraus etwas Alkohol, einen Raki. Der kretische ist anders als türkischer Raki ohne Anis, ein Tresterbrand, der dem Grappa ähnelt. Destilliert ihn man ihn aber erneut mit Anis sowie weiteren Kräutern, wird daraus ein feiner Ouzo. Ouzo muss immer Anis enthalten. Ouzo aus Kreta ist etwas ganz besonderes und eher selten zu erhalten. Das macht ihn aber auch besonders. Auf Kreta wachsen ganzjährig diverse Kräuter, die es so nur auf der größten Insel Griechenlands gibt, wie zum Beispiel Diptam, ein mit dem Oregano verwandtes Gewächs. Der Geschmack ist somit einzigartig. In den großen Tavernen bekommt man meist mit der Rechnung Raki (also den kretischen Grappa) oder Ouzo gereicht, der dann meist vom Festland kommt. Es ist also auch viel Glück dabei, selbst gebrannten Ouzo zu bekommen. Am besten in die kleinen Landtavernen gehen und nach Selbstgebranntem fragen - egal, ob es dann Raki oder Ouzo gibt: Originaler geht es kaum.
Wer auf Kreta nach einem besonders guten Ouzo fragt, wird also nur in Ausnahmefällen das selbstgebrannte Schätzchen genannt bekommen, den man aber mangels Bezugsquelle ohnehin nur schwer mit nach Hause nehmen könnte. Und so erfährt man oft den Geheimtipp "Barbayanni". Dieser Ouzo ist in zwei Sorten erhältlich und schmeckt voll und weich. Wird allerdings auf der Insel Lesbos produziert. Oder auch "Babatzim" - der schon sehr viel näher am Raki ist, bezeichnet er sich doch selbst auch als Ouzo aus Konstantinopel. Einen größeren Ouzo-Produzenten gibt es ironischerweise auf Kreta gar nicht.
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Als Alternative: Babatzim.
Was ist nun der Unterschied zu Tsipouro, Raki und Sambuca? Zum Tsipouro gibt es einen großen, denn dieser wird immer ohne Anis distilliert und hat tendenziell eher etwas weniger Alkohol als Ouzo. Es ist eigentlich der Ouzo ohne Anis. Raki, der aus der Türkei kommt, ist beinahe identisch zum Ouzo und enhält viel Anis. Raki aus Griechenland, auf Kreta auch Tsikoudia genannt, ist ohne Anis, und hat zum Tsipoura verglichen meist mehr Alkoholgehalt. Auch Sambuca ist ein Anisbrand, aber kommt aus anderen Ländern und enthält auch andere Kräuter. Allen Anis-Bränden gleich ist, dass sie in Wasser trübe werden. Das liegt am Anisöl, dass sie enthalten und das in Verbindung eben diese milchige Trübung hervorbringt.
Zusammengefasst: Ouzu gehört zu Griechenland und jede Familie hat ihre eigene, weltbeste Marke oder brennt sogar selbst. Er gehört zum Urlaub einfach dazu und kann nicht nur pur, sondern auch mit eiskaltem Wasser oder in Cocktails genossen werden. Wer kein Anis mag, wählt Raki, Tsipouro oder Tsikoudia. Einfach mal probieren - Yiamas - Prost!
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Zusammengefasst: Ouzo ist nicht gleich Ouzo. Die Unterschiede kommen bald nicht nur in den Text, sondern, und nun halte dich fest: auch in die Zusammenfassung.